Ende der 1970er tüftelte Schraufstetter u.a. zusammen mit Prof. Bölkow (MBB) und Prof. Dr. Geiersberger von der Hochschule Weihenstephan – Triesdorf (HSWT) an den ersten Biogasanlagen. In den 80er bauten sie im Bereich von Ismaning bei München die seinerzeit größte Biogasanlage der Welt mit anschließendem Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde.
Forschte man damals noch an der Gewinnung regenerativer Energien, erkannte Schraufstetter nach dem Bau mehrerer Biogasanlagen u.a. in Brasilien, Italien etc. bereits 1985 das Zukunftsproblem „Müll“. 1995 beginnt er mit den Arbeiten zur Rückgewinnung von Öl aus Kunststoff.
Zwischenzeitlich zählt Schraufstetter an die 70 bis 80 angemeldete Patente auf seinem Gebiet. Schaut man ihn staunend an zuckt er nur bodenständig mit den Schultern und murmelt „ja mei“.
Italien hat seine Maschinen bereits im Einsatz. „Doppelextruder zur Pelletierung und Rückgewinnung“ heißen die simplen jedoch hocheffektiven Konstruktionen aus seinem Kopf. Auf der einen Seite gewinnt man damit Energie und gleichzeitig auch noch den Rohstoff Öl.
Warum hat man darüber noch nichts gehört, bzw. gelesen? Googelt man nach ihm findet sich kaum etwas. Wie kommt man auf ihn, warum kennt man ihn nicht in der Welt?
„Oh doch“ sagt er, „man kennt mich schon. Die in der Branche halt.“ Und die bittet ihn immer und immer wieder um neue Konstruktionen und die entsprechende Umsetzung. Und das in der ganzen Welt. Sogar in Afrika ist er unterwegs.
Aktuell ist er gerade mit einem nicht unbekannten europäischen Drehkreuz-Flughafenbetreiber im Gespräch. Auch dort ist sein Knowhow gefragt. Es geht schlichtweg um die Entsorgung des Schnittgutes im Bereich der Start- und Landebahnen.
Schraufstetter ist einer vom alten Schlag. Ihm geht es in erster Linie um die Sache, genauer gesagt um die Lösung des Problems, des Müllproblems. Wenn er nicht in der Welt unterwegs ist, sitzt er am Schreibtisch in seinem Herrschinger Büro und zeichnet gerade an einem Katamaran mit dem man den Müll aus den Meeren holen könnte.
Er ist überzeugt, dass seine Idee, also „sein(e)“ Katamaran(e) zu einem großen Teil an der Säuberung der Weltmeere beitragen könnte(n). Finanziell würde das Projekt allerdings keine Rendite abwerfen. Also sinnlos für mögliche Investoren. Warum also nicht künftig eine allgemeine Abgabe auf das in Umlaufbringen von Plastik? Beispielsweise pro 100 g ein Cent an die Weltbank. Daraus ließe sich das Projekt, bzw. die Projekte finanzieren.
Schraufstetter ist der Ansicht, dass das nicht die Aufgabe einzelner Länder, oder Gemeinschaften sein sollte. Es sitzen alle im Boot „Erde“. Ergo sind alle, oder wenigstens viele in der Verantwortung die Welt zu retten. Viele Aufgaben sind es, denen wir uns dringend annehmen müssen.
Aus der Sicht von Schraufstetter sind für das Projekt „Meer“ hochgerechnet 2 Milliarden Euro zu investieren, um das Großprojekt mit Erfolg zum Laufen zu bringen. Für die Weltgemeinschaft eigentlich Peanuts. Mit dem o.g. „PlastikCent“ aus der Weltbank wäre die Finanzierung machbar.
Aus der internationalen Raumstation (ISS) hat uns Alexander Gerst im Dezember 2018, also vor kurzer Zeit
in einem sehr bewegenden Video
die Zerbrechlichkeit unseres blauen Planeten vor Augen geführt.
"Für unsere Kinder, Enkelkinder und zukünftigen Generationen sollten wir das Thema endlich angehen", so Schraufstetter.